Städtepartnerschaft nach Frankreich

Wie Mörfelden-Walldorf nach den Bränden in Vitrolles hilft

Mörfelden-Walldorf/Vitrolles. 

In der Partnerstadt Vitrolles wütete ein gigantisches Feuer. Angefangen hatte dieser Brand auf dem Plateau in Rognac und sich auf dem ganzen Plateau in Vitrolles bis zum Les Pennes-Mirabeau ausgebreitet.

Das Plateau in Vitrolles bietet nach dem verheerenden Brand einen trostlosen Anblick.
Das Plateau in Vitrolles bietet nach dem verheerenden Brand einen trostlosen Anblick.

Das Feuer überwandt sogar die Autobahn bis hin zum Park Griffon. Viele Mitglieder des Freundeskreises Städtepartnerschaft (FKS) konnten sich vorstellen, was das bedeutet und beschlossen, etwas zu unternehmen. Daher wurde eine Sammlung bei den Mitgliedern des FKS organisiert.

Bis zum 22. September kamen vorerst 1500 Euro zusammen. Da die Ehrenvorsitzende Ingrid Höpfner mit Ihrem Mann ihren jährlichen Besuch in Vitrolles antrat – sie haben wie viele der Mitglieder des FKS sehr gute Freunde dort –, wurde sie gebeten, Bürgermeister Loïc Gachon einen Scheck zu überreichen. Mit Hilfe von Dominique Dozance, dem ehemaligen Vorsitzenden des Comité de Jumelage und Vorsitzenden der Folkloregruppe „Les Dindoulettes“, geschah dies Ende September. Unter einem Blitzlichtgewitter übergab sie diesen Scheck dem Vitroller Bürgermeister,

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der daraufhin Ingrid Höpfner und den Freundeskreis für den Oktober im kommenden Jahr nach Vitrolles einlud, um dort zusammen einen Baum zu pflanzen.

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Loïc Gachon war angenehm überrascht über diese Zuwendung eines Partnerschaftsvereins. Bereits bei der Eröffnung der neuen Mediathek, zu welcher der Freundeskreis eingeladen war, konnte Ingrid Höpfner kurz mit ihm sprechen. Auf dem Plateau ist alles verbrannt, es ist ein grausamer Anblick, erfuhr sie. Pferde, Schafe und Ziegen seien Opfer der Flammen geworden, ebenso eine Schule und 35 Häuser. Die Mehrzahl der Bewohner aus dem Stadtteil Pinchinade mussten evakuiert werden. Die Bevölkerung war und ist sehr sensibel bei Brandgeruch. Wenn irgendwo gegrillt wird, laufen einige sofort nach draußen, um zu sehen, ob es irgendwo brennt.

„Gleichwohl ist es ein Zeichen gelebter europäischer Solidarität, dass wir nun diesen Scheck überreichen konnten“, sagt Monique Schmitt, Vorsitzende des FKS.

 

Frankfurter Neue Presse, Kreis Offenbach/Groß Gerau, 11.10.2016