Frankfurter Neue Presse 11.12.2017
38 Ständen hatte der Weihnachtsmarkt in Mörfelden-Walldorf zu bieten. Dort fanden die Besucher, was das Herz begehrt – sogar französische Produkte aus der Partnerstadt Vitrolles.
Mörfelden-Walldorf.
Offenes Feuer mitten auf der Langstraße. Glühende Funken sprühen unter dem Gesang knisternden Holzes dem dunklen Nachthimmel entgegen. Es riecht nach Metall. Die Hand eines Schmieds schwingt über einen Amboss. Darauf „tanzt“ ein schwerer Hammer zur Musik hell erklingender und rhythmischer Schmiedeklänge.
Der Weihnachtsmarkt der Gewerbegemeinschaft Mörfelden-Walldorf in Kooperation mit der Stadt hatte allerlei Erlebnisreiches zu bieten. Die Schmiede Yusuf Sarica und Daniel Stefoniak ließen sich bei ihrer trotz eisiger Kälte schweißtreibenden Kunst über die Schulter schauen.
Durch die Langgasse und über den Kirchplatz zogen die Düfte würzigen Glühweins, leckerer Lebkuchen, von frischem Popcorn und heißen Maronen. Doch nicht nur für den Bauch hatte der zweitägige Weihnachtsmarkt in Walldorf etwas zu bieten. Auch schöngeistige Ansprüche kamen nicht zu kurz.
Seife aus der Provence
Wer auf der Suche nach passenden Weihnachtsgeschenken oder auch Accessoires war, um sie zu veredeln, war selbst schuld, wenn er inmitten des reichhaltigen und abwechslungsreichen Angebots nicht fündig wurde. Die Künstlerin Ulrike Gähtgens-Maier brachte sich erstmals mit einem größeren Stand ein. An ihm bot sie verschiedene Gemälde an. Mit dem Erlös unterstützt sie seit einigen Jahren die kommunale Flüchtlingshilfe.
Zu den 38 Ständen zählten auch neun Freunde aus der französischen Partnerstadt Vitrolles. Sie hatten einheimische Spezialitäten wie Plätzchen nach französischen Rezepten, aber auch verschiedene Sorten Honig, handgefertigte Seifen mit Lavendel aus der Provence und kleine Kuscheltiere im Gepäck. Sie nahmen zum fünften Mal an dem Weihnachtsmarkt teil und zeigten sich mit dem Zuspruch zufrieden.
Doch nicht nur in der engen Gasse herrschte Hochbetrieb, wo Familien Weihnachtskrippen bastelten und Plätzchen, Karten und Holzspielzeug angeboten wurden.
Auch im evangelischen Gemeindezentrum ging es hoch her – nicht zuletzt, weil es kuschelig beheizt war und Besuchern eine Möglichkeit zum Aufwärmen bot. Dort warteten verschiedene Künstler aus der Doppelstadt mit Schmuck aus mundgeblasenen Glasperlen auf, aber auch mit Stoff, Näh- und Holzarbeiten. Zu den Angeboten zählte auch das in der Kirchengemeinde so beliebte Kerzenziehen. Geduldig stellten dort Besucher Kerzen her, die sich auf der festlichen gedeckten Weihnachtstafel ebenso gut machen wie als Gabe unter dem Christbaum.
Geschenke für die Kleinen
Auch vor dem Gemeindezentrum ging es zwischen hell erleuchteten Christbäumen und weihnachtlich geschmückten Ständen zu wie im Taubenschlag. Dort wurden Schmalzbrote, heiße Getränke mit und ohne Alkohol angeboten, und ein Weihnachtsmann bescherte den Jüngsten kleine Gaben. Auch der Kartenvorverkauf der ersten Carneval Club Walldorf „Die Buschpatzen“ für die laufende Kampagne lief auf Hochtouren.
Untermalt wurde der Weihnachtsmarkt von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm wie Lesungen, Musik von Harald Pons & Nah Dran sowie dem Bläserchor Kelsterbach/Walldorf und Tänzen von Mitgliedern der TGS Walldorf. Darüber hinaus gastierten der Walldorfer Gospelchor des Sportvereins Rot-Weiß und der SKV-Kinderchor „Little Voices“ mit dem PopCHORn aus Mörfelden in der alten evangelischen Kirche.
Unter dem Strich bot der Weihnachtsmarkt dank Künstlern, Handwerkern, dem Nikolaus, vielen Geschenk-Ideen, Live-Musik, Lesungen und kulinarischen Genüssen ein erlebnisreiches Wochenende und eine gelungene Einstimmung auf den zweiten Advent.
(red)
Beitragsfoto: Frankfurter Neue Presse